Neue Inspiration für musikalischen Umgang mit Demenzerkrankten

Neue Inspiration für musikalischen Umgang mit Demenzerkrankten

Fachtagung in Stapelfelder Akademie stößt auf breites Interesse – “Das war eine der besten Tagungen, die ich besucht habe: die perfekte Kombi aus Wissenschaft und Praxis!” – Dieser Kommentar einer Teilnehmerin an der Stapelfelder „Fachtagung Musik und Demenz“ freute die Veranstalter besonders, denn genau darum ging es ihnen bei ihrem zweitägigen Fortbildungsangebot vom 20. bis 21.04.23 für Personen, die beruflich, ehrenamtlich oder privat Menschen mit Demenz pflegen oder betreuen. Gemeinsam hatten Prof. Dr. Theo Hartogh von der Universität Vechta und Dr. Ulrike Kehrer von der Katholischen Akademie Stapelfeld ein breit aufgestelltes Referententeam mit großer Praxiserfahrung engagiert, um den gut 100 Gästen aus dem gesamten Bundesgebiet ganz konkrete Möglichkeiten des Einsatzes von Musik aufzuzeigen und neue Ideen für den Alltag mitzugeben.

Für den Eröffnungsvortrag konnten die Organisatoren den renommierten Mediziner und Musiker Prof. Dr. Eckart Altenmüller gewinnen. Sein tiefgehender und kurzweiliger Überblick über den aktuellen Stand der neurologischen Forschung zu Musik und Demenz bildete den Auftakt eines abwechslungsreichen Programms aus kurzen Fachvorträgen und vielfältigen Workshops, das für alle Teilnehmenden etwas bereithielt, egal ob sie über wenig oder viel Erfahrung im Singen, Musizieren oder Musikhören mit Demenzerkrankten verfügten.

Mit Dr. Barbara Keller gingen die Gäste der Frage nach, welche Einstellung man mitbringen muss und welche Erwartungen man haben kann, wenn man musiktherapeutisch mit Demenzerkrankten agiert. Dr. Lisette Weise zeigte auf, wie man Menschen mit Demenz über Kopfhörer die Musik zugänglich machen kann, die ihnen persönlich wichtig ist. Die belgische Referentin Hanne Deneire vermittelte verschiedenste Methoden, um singend, tanzend und spielend in musikalischen Dialog mit Demenzerkrankten zu treten.

In Dr. Kerstin Jaunichs Vortrag und Workshop erfuhren die Teilnehmenden, wie man musikalische Gruppenstunden zu einem bestimmten Thema an einem roten Faden entlang konzipieren kann. Wie sich berühmte Schlager und Orchesterstücke mit einfachen Musikinstrumenten wirkungsvoll begleiten lassen, thematisierte Jan Henning Foh. Dass Gruppenangebote für Menschen mit Demenz auch unbekannte Lieder und Instrumente umfassen können, war bei Marlis Marchand zu erleben.

Auch das Abendprogramm der Tagung bot Inspiration für den Alltag. So wurde unter dem Motto „Night Fever“ im Sitzen zu Disco-Musik getanzt und in großer Runde getrommelt und mit Rhythmusinstrumenten improvisiert, bevor der erste Tag mit berührenden Abendliedern ausklang.

Zum Abschluss zeigten sich die Beteiligten dankbar für die besondere Stimmung und Dynamik dieser Fachtagung, die finanziell unterstützt wurde durch die Caritas-Stiftung Eheleute Taphorn, den Lions Club Vechta, die Oldenburgische Landschaft, die CAB Artis, die Deutsche Gesellschaft für Musikgeragogik, den Förderverein der Katholischen Akademie Stapelfeld und die Universitätsgesellschaft Vechta.

Bild: Auch in den Fachvorträgen der Tagung „Musik und Demenz“ erhielten die Teilnehmenden viele Ideen für die praktische Umsetzung (Foto: W. Rolfes).

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