Das Oldenburger Münsterland – ein schönes, aber merkwürdiges Land

Das Oldenburger Münsterland – ein schönes, aber merkwürdiges Land

Nicht zu einem „schenkelklopfenden Bierzelt-Aschermittwoch“, sondern zu einem eher nachdenklichen und doch humorvollen 11. Politischen Aschermittwoch begrüßte Dr. Heinrich Dickerhoff die gut 150 Gäste im Anschluss an die Aschermittwochsliturgie in der Katholischen Akademie Stapelfeld. Dieser Abend sei ein Dank an die vielen Ehrenamtlichen, die sich „in der Region für die Region“ engagieren würden, betonte der pädagogische Direktor der Akademie.

Mit einer fotografischen Liebeserklärung an die Region faszinierte Willi Rolfes, Naturfotograf und geschäftsführender Direktor, die Zuschauer, die sich freuten, wenn sie „ihr“ Südoldenburg in einer Landschaftsaufnahme oder einem Porträt wiederentdeckten.

Festredner Dr. Burghart Schmidt, Präsident der Universität Vechta, zog einen weiten Bogen durch die globale Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte und blickte humorvoll und doch kritisch unter dem Motto „Wahrhaft EigenArt(ig) – das Oldenburger Münsterland“ aus ganz persönlicher Perspektive auf die Region und auf die allgemeine gesellschaftliche Entwicklung. Dabei betrachtete er kritisch die fortschreitende Industrialisierung der Landwirtschaft mit ihren Folgen für die Natur und den Menschen, warnte vor der zunehmenden digitalen Kontrolle durch globale Konzerne und einer zunehmenden Abschottung gegenüber Hilfesuchenden. Er forderte dazu auf, Migration und Zuwanderung auch als Bereicherung zu verstehen.

„Das Oldenburger Münsterland ist ein schönes, aber auch ein merkwürdiges Land. Ich brauchte einige Zeit, um die Region zu verstehen“, gestand der Festredner. Das OM sei eine wirtschaftlich sehr dynamische Region mit einer großen kulturellen Vielfalt, in der es viele Möglichkeit zur Gestaltung gäbe, betonte Dr. Schmidt. Er kritisierte aber einen gewissen Hang zur „Vogelstrauß-Mentalität“ und machte deutlich, dass regionale und auch globale Probleme aktiv gelöst werden müssten. Der Reichtum der Region seien aber die Menschen, ob alteingesessen oder neu zugezogen, die sich durch ihre Verlässlichkeit, ihre Verbindlichkeit und ihr ehrenamtliches Engagement auszeichnen würden, so Dr. Schmidt.

Der Abend wurde musikalisch stimmungsvoll von Dr. Ulrike Kehrer gestaltet. Im Anschluss trafen sich die Gäste zu interessanten Gesprächen beim traditionellen Heringsessen.

©Foto: Sigrid Lünnemann

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