Ein Wochenende in die Welt der Kelten eingetaucht

Ein Wochenende in die Welt der Kelten eingetaucht

Der Geschichte, dem Wesen und der Kultur der Kelten gingen am vergangenen Wochenende knapp dreißig Teilnehmer im Rahmen eines dreitägigen Seminars in der Katholische Akademie Stapelfeld (KAS) auf den Grund. Auf Einladung der KAS-Dozenten Dr. Heinrich Dickerhoff und Dr. Martin Feltes erhielten die Teilnehmer einen interdisziplinären Einblick in das Leben, die Sprache, die Kultur und auch die Religiosität dieses Volksstammes, um das sich auch heute noch viele Mythen ranken.

Prof. Dr. Bernhard Maier von der Universität Tübingen gilt als ausgewiesener Kenner der Kelten und zog in verschiedenen Vorträgen einen historischen Bogen von den Anfängen dieses Volksstammes im ersten Jahrtausend vor Chr. bis hin in die Moderne. Denn bis heute haben sich in Irland, Schottland, Wales und der Bretagne Sprachinseln erhalten, in denen Formen der keltischen Sprache erhalten geblieben sind. Die Teilnehmer erhielten ebenfalls interessante Einblicke in den aktuellen Forschungsstand über die vorchristliche Religion der Kelten. Prof. Dr. Maier hat zu diesem Thema ganz aktuell ein in der Fachwelt stark beachtetes Werk „Die Ordnung des Himmels: Eine Geschichte der Religionen von der Steinzeit bis heute“ veröffentlicht. Anhand von Liedern und Gedichten aus zwei Jahrtausenden keltischer Kultur vermittelte der Kelten-Experte den Teilnehmern anschaulich einen Einblick in die Sprache, Kultur und Spiritualität dieses Volksstammes.

In ganz besonderer Atmosphäre führte Dr. Heinrich Dickerhoff die Gäste anhand von Märchen und Erzählungen in die geheimnisvolle Anderswelt, in der Feen und andere mystische Wesen im Verborgenen leben. Außerdem diskutierte er gemeinsam mit den Teilnehmern, ob die tief im alltäglichen Leben der Kelten verankerte Spiritualität eine Anregung und Bereicherung für heutige Christen sein könne.

Kunsthistoriker Dr. Martin Feltes erläuterte die fast expressionistisch anmutende Kunst der Kelten und stellte sie dem eher realistisch bzw. idealen Menschenbild in der römischen und griechischen Kunst gegenüber. Anhand zahlreicher Beispiele zeigte Dr. Martin Feltes auf, dass die Kelten Meister in der Metallverarbeitung und Ornamentik waren. Besonders beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer vom vorgestellten „Book of Kells“, einer der kostbarsten und aufwendigsten Handschriften des Mittelalters, die noch heute mit ihrer Farbintensität, ihrer reichen Ornamentik und der Komplexität der Darstellung den Betrachter faszinieren. Aber nicht nur die Vermittlung von Wissen, sondern auch das gemütliche Beisammensein bei Geschichten, Getränken und Speisen „nach Art der Kelten“, rundeten das Programm harmonisch ab.

© Foto: Sigrid Lünnemann

Bildunterschrift: Dr. Heinrich Dickerhoff (l.) und Dr. Martin Feltes (r.) freuen sich, den renommierten Kelten-Experten Prof. Dr. Bernhard Maier zu einem Seminar in der Katholischen Akademie Stapelfeld begrüßen zu können.

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