IFYE-Mitgliedertreffen vereint 14 Nationen in Stapelfeld
Frieden durch Verständigung und persönliche Kontakte – von diesem Grundsatz lassen sich die Mitglieder des Internationalen Landjugendaustauschs, IFYE (International Farm Youth Exchange) leiten. „Mit dem internationalen Jugendaustausch wollen wir erreichen, dass junge Menschen das Leben, die Kultur und den Alltag in verschiedenen Ländern erleben und verstehen lernen. Das fördert Verständigung, Toleranz und Verständnis über Landesgrenzen hinweg“, betont Peggy Rostin vom IFYE-Organisationsteam, das in diesem Jahr in Stapelfeld das internationale Ehemaligentreffen mit 161 Teilnehmenden aus 14 Nationen organisiert hat.
Seit 1956 finden die gegenseitigen Besuche statt. Ursprünglich war es ein Austausch zwischen Deutschland und den USA. Heute gehören jedoch 10 Länder zum Austauschprogramm. Die Teilnehmenden können sich jedes Jahr bis Ende Dezember anmelden und werden dann für drei Monate jeweils an verschiedene Gastfamilien in einem Land vermittelt. „Auf diese Weise lernt man das Land aus einem sehr persönlichen und privaten Blickwinkel kennen. Mal ist man auf einer riesigen Ranch oder in einem schicken Einfamilienhaus untergebracht und dann kommt man in eine Gastfamilie, die in einem Wohnwagen lebt. Die Teilnehmenden machen dort keinen Urlaub, sondern sollen in den Familien mitarbeiten und den Alltag der Menschen hautnah erleben. Nur so versteht man das Land und seine Menschen“, betont die Leiterin der Konferenz, Bettina Heinemann.
Deutschland gehört zu den IFYE-Gründungsmitgliedern und richtet circa alle 10 Jahre die Europakonferenz der Ehemaligen aus, zu der all diejenigen eingeladen werden, die bereits am Ausstauch teilgenommen haben. Die 161 Teilnehmenden, die dieser Einladung gefolgt sind, verbringen in Stapelfeld eine abwechslungsreiche Woche mit zahlreichen Aktivitäten und viel Gelegenheit zum Kennenlernen und zum Austausch, denn auch der generationenübergreifende Zusammenhalt ist den Teilnehmenden ein wichtiges Anliegen. Da der Austausch bereits seit über 60 Jahren stattfindet, erstreckt sich das Alter der Gäste von Anfang 20 bis über 80 Jahre. Eine Herausforderung für die Organisatoren, die ihr Programm auf die Bedürfnisse der verschiedenen Altersgruppen anpassen müssen. Das ist aber bestens gelungen. Am Sonntagmorgen startete die 64. IFYE-Conference mit einem beeindruckenden Gottesdienst in der Kirche Heilig-Kreuz Stapelfeld unter Mitwirkung von Dr. Marc Röbel und Heinrich Siefer, der den Gedanken von Frieden und Völkerverständigung in der einen Welt aufgriff. Neben ausgedehnten Fahrradtouren, die die Teilnehmenden unter der Leitung von Heinrich Siefer die Region Oldenburger Münsterland erleben ließen und neben einem Besuch im Museumsdorf Cloppenburg, fanden auch Ausflüge nach Bremen, Bremerhaven und ins Emsland statt. Aber auch eine Schlagerparty im Zelt, gemeinsames Grillen, Rudelsingen und viele andere kreative und musikalische Angebote standen in dieser Woche auf dem Programm.
Wichtig ist dem Organisationsteam, dass immer auch landestypische Veranstaltungen angeboten werden. Aus diesem Grund gab es wohl erstmals im August eine Kohlfahrt durch Stapelfeld – inklusive Bollerwagen und den typischen Spielen. Bei den Gästen kam diese Unternehmung sehr gut an, ebenso wie das „Moin“, dass das Markenzeichen des diesjährigen Ehemaligentreffens geworden ist. Nähere Informationen zum Austauschprogramm gibt es unter: www.ifyegermany.de
© Foto: Sigrid Lünnemann