Martin Gier zeigt organische Formen und abstrakte Kunst aus Holz

Martin Gier zeigt organische Formen und abstrakte Kunst aus Holz

Fließende, abstrakte Formen und die Faszination des Naturstoffs Holz stehen im Mittelpunkt des bildhauerischen Schaffens von Martin Gier. Unter dem Motto „Vom Ursprung geleitet“ präsentiert der Lohner Künstler ab dem 11. April mehr als 30 seiner neu entstandenen Skulpturen in der Katholischen Akademie Stapelfeld.

Martin Gier ist seit über zwanzig Jahren als freischaffender Künstler tätig und setzt sich vor allem mit dem Material Holz auseinander. „Holz ist ein warmes und natürlich gewachsenes Material, das mich schon immer fasziniert hat. Beim Bearbeiten versuche ich den natürlichen Formen nachzuspüren, die im Holz verborgen sind und diese sichtbar zu machen.“ erklärt Martin Gier seine intuitive Arbeitsweise, bei der er den verborgenen Formen des Holzes nachspürt und sie sichtbar macht. Dafür kommt zunächst die Kettensäge zum Einsatz, mit der er das Holz grob in Form schneidet und anschließend mit feinerem Werkzeug die endgültige Form herausarbeitet. Zum Abschluss wird das Holz geölt, damit die natürliche Schönheit der Maserung wieder sichtbar wird. „Manchmal bleibt eine angefangene Skulptur auch für Monate liegen, da ich keinen Zugang zur Struktur finde. Aber dann plötzlich ist eine Idee oder ein Gefühl für die Form da und die Skulptur entsteht“, so der Künstler, dessen Skulpturen mit ihren organischen und ineinander verwachsenen Formen faszinieren.

Vor allem eine Studienreise nach Neuseeland und der Kontakt zu der Kunst und der Kultur der dort lebenden Maori haben seinen Stil und seine Arbeitsweise nachhaltig geprägt. „Ich durfte dort mit den Maori zusammenarbeiten und sie haben mir gezeigt, wie man sich auf den Werkstoff Holz einlässt. Dadurch wurde mir bewusst, was ich machen möchte, und ich habe eine neue Beziehung zum Holz entwickelt“, so Martin Gier, der großen Wert darauf legt, ausschließlich heimische Hölzer zu verwendet. Für seine Skulpturen wurden keine Bäume gefällt. Stattdessen nutzt Martin Gier Totholz oder Bruchholz, das er lagert und trocknet, bis es für die Weiterverarbeitung geeignet ist. Eine besondere Ausstrahlung haben seine Arbeiten aus Mooreichen. Die verwendeten Eichenstämme sind vor tausenden Jahren im Moor versunken und wurden aufgrund des Sauerstoffmangels nicht zersetzt, sondern durch den umgebenden Torf auf natürliche Weise konserviert, verdichtet und gehärtet. Auf diese Weise entsteht auch die charakteristische dunkle Färbung, die dieses Material so einzigartig macht, wie die Skulpturen die Martin Gier daraus fertigt.

Die Eröffnung findet am Freitag, den 11. April 2025 um 19.30 Uhr in der Katholischen Akademie Stapelfeld, Stapelfelder Kirchstr. 13, statt. In die Ausstellung wird PD Dr. Alexander Linke einführen. Die Werke sind bis zum 15. August in der Katholischen Akademie Stapelfeld zu sehen.

© Foto S. Lünnemann: Künstler Martin Gier und KAS-Kunstdozent PD Dr. Alexander Linke bereiten die aktuelle Ausstellung in der Katholischen Akademie Vor.