„Perspektiven der Gerechtigkeit“ - Akademietagung in Stapelfeld für politisch Interessierte

„Perspektiven der Gerechtigkeit“ - Akademietagung in Stapelfeld für politisch Interessierte

Stapelfeld, 23.02.2022 – Der Gerechtigkeitsbegriff in geschichtlicher wie auch in der heutigen Herausforderung steht im Fokus einer zweitägigen Akademietagung, die die Katholische Akademie Stapelfeld vom 12. bis 13. März in Kooperation mit der Universität Vechta durchführt. Dr. habil. Marc Röbel lädt ein, die Vielschichtigkeit der Gerechtigkeit von der Antike bis in die Gegenwart zu beleuchten und in den aktuellen gesellschaftlichen Diskurs einzuordnen. Der Akademiedirektor kann zusammen mit dem Politikwissenschaftler Prof. Dr. Peter Nitschke ein hochkarätiges Referententeam von verschiedenen Universitäten Deutschlands und der Schweiz begrüßen, eine Mischung, die ein breitgefächertes interdisziplinäres Programm verspricht.

Prof. Dr. Peter Nitschke forscht seit 25 Jahren an der Universität Vechta. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Politischen Theorie, der Europäischen Integration (insbesondere zu Regionalisierungsprozessen), der Globalisierung sowie dem Politikfeld Innere Sicherheit. Im letzten Jahr wurde seine lange vergriffene „Einführung in die Politikwissenschaft“ in Neubearbeitung aufgelegt. Nitschke versteht es, anhand von anschaulichen Beispielen aus der jüngeren politischen Realität sowie anhand von historischen Entwicklungslinien die Politik für Laien wie Kennern zu erklären.

Gerechtigkeit soll Ausgangspunkt und Ziel allen politischen Handelns in der Demokratie sein Sie stellt eine Grundnorm des gesellschaftlichen Zusammenlebens dar. Gerade aber, weil Gerechtigkeit ein so zentrales Gut für die Funktionsfähigkeit und Dauerhaftigkeit von Sozialordnungen ist, gibt es immer wieder ganz grundsätzliche, oft sehr kontrovers ausgetragene Debatten darüber, wie sich Gerechtigkeit in der politischen wie ökonomischen Praxis ausgestalten lässt.

Ist Gerechtigkeit nun eine Frage der Perspektive? Zur Beantwortung dieser Frage sollen jeweils in einer dialogischen Gegenüberstellung von Pro- und Kontrapositionen zwei Klassiker im Diskurs miteinander beleuchtet werden. Durch eine epochenübergreifende Analyse von Platon bis John Rawls werden damit Stationen der Gerechtigkeitsdebatte von der Antike bis in die Gegenwart präsentiert und so für das öffentliche Bewusstsein vor dem Hintergrund aktueller Problemlagen deutlich gemacht und zur Diskussion angeregt. So kann eine sich anschließende Debatte über die Möglichkeit von Standards der Gerechtigkeit in pluralistischen Gesellschaften, insbesondere im Hinblick auf den aktuellen politischen Diskurs, den Gerechtigkeitsbegriff in Theorie und Praxis in seiner vielschichtigen Deutbarkeit ausleuchten. Hier können die gegenwärtigen gesellschaftlichen Bewegungen um die Corona-Politik, insbesondere Masken- und Impfpflicht, als Auftrag zur Politischen Bildung besondere Beachtung finden und in seiner Bedeutung für den Einzelnen ebenso wie für die Gesellschaft reflektiert werden. (Foto: fotolia)

Weitere Informationen und Anmeldung bei Ruth Bäker unter Tel. 04471 1881140 oder rbaeker@ka-stapelfeld.de oder www.ka-stapelfeld.de.

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