Aktuelles
Den Sinn ins Wort bringen – Logotherapie nach Viktor Frankl
Philosophieabend in Stapelfeld mit Prof. Jörg Zimmermann – Dass das Leben im Überfluss nicht automatisch glücklicher macht, war eine wichtige Erkenntnis für den Wiener Arzt, Psychologen und Philosophen Viktor E. Frankl. Der Begründer der so genannten Logotherapie und Existenzanalyse hat dies weltweit in vielen Patientengesprächen erfahren. Und umgekehrt gilt: Was uns auf die Dauer gesund hält und das Leben lebenswert macht, ist die Frage nach dem Sinn. In der Stapelfelder Reihe „Mitsprache und Philosophie“ lädt die Katholische Akademie zu einem Vortrags- und Gesprächsabend mit Prof. Dr. Jörg Zimmermann ein. Zimmermann ist Chefarzt der Neuenkirchener Clemens-August-Klinik und zugleich Vorsitzender der Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse-Ost e.V. Er wird aus ärztlicher Sicht beschreiben, wie sich mit Hilfe von Frankls Ansatz der Sinn ins Wort bringen lässt. Im Gespräch mit Dr. Marc Röbel, der den Abend moderiert, wird er einen Brückenschlag zwischen Philosophie und Psychotherapie vornehmen.
Foto: KASDie Veranstaltung findet am 16. November von 19.30 – 21.30 Uhr statt. Die Kosten betragen € 5,00. Anmeldung und Information unter J. Gövert Tel.: 04471-1881550, per E-Mail jgoevert@ka-stapelfeld.de oder folgen Sie dem Link:
Philosophie gegen die Müdigkeit
Einladung zum Lektüreabend in Stapelfeld – Jede Zeit hat ihre Krankheiten. Davon ist der deutsch-koreanische Philosoph und Buchautor Byung-Chul Han überzeugt. Seine Diagnose, die er unserer Zeit ausstellt, lautet: Übermüdung. Wir leben in der „Müdigkeitsgesellschaft“. Die Ursache für diese Übermüdung sieht Han in der modernen Arbeits- und Freizeitgesellschaft. Die permanente Jagd nach der optimalen Leistung aber auch nach dem ultimativen Spaß treibt uns in eine Erschöpfungsspirale hinein. Was uns fehlt, so Han, ist der Mut zur Muße. Der Autor ist über die Universitätsgrenzen hinaus durch Essays wie „Die Transparenzgesellschaft“, „Die Agonie des Eros“ oder „Der Duft der Zeit“ mittlerweile auch einem größeren Publikum bekannt. Sein Essay „Die Müdigkeitsgesellschaft“ ist das Thema des dritten Lektüreabends mit Pfarrer Dr. Marc Röbel, der dazu als Referent und Moderator in die Katholische Akademie einlädt. In der Reihe „Philosophische Leselust“ werden Bücher besprochen, die Lebensthemen aufgreifen oder einen Beitrag zu einem tieferen Verständnis der Gegenwart leisten wollen. Das Buch von Byung-Chul Han ist im Verlag Matthes & Seitz Berlin erschienen und für 10 € im Buchhandel erhältlich. Die Veranstaltung findet am 2. Dezember von 19.30 bis 21.30 Uhr statt. Ankündigung erfolgt schon jetzt, weil alle Teilnehmer das ausgewählte Buch im Vorfeld lesen sollten.
Weitere Infos und Anmeldungen unter Tel. 04471/188-1550, per E-Mail an jgoevert@ka-stapelfeld.de folgen Sie dem Link:
Der Eintritt ist frei.
Tischgespräche: Aktuelles aus der Novemberküche
In der neuen Veranstaltungsreihe „Tischgespräche“ geht es darum, Schritt für Schritt ein wirklich regionales Kochbuch des Oldenburger Münsterlandes zu erfinden. Das bedeutet: von der Zubereitung bis zur Würzung Rezepte zu erstellen, deren Zutaten zu 100 % aus der Region sind und die saisonal der Jahreszeit entsprechen. Die reichhaltige Ernte im November bietet die Möglichkeit, Farbenfrohes und Abwechslungsreiches auf den Tisch zu bringen: Rote Bete, Pastinaken, Möhren, Blumenkohl und Herbstkräuter werden zu einem köstlichen Menü verarbeitet, sodass viele Vitamine und Mineralstoffe erhalten bleiben, um uns gut durch den Winter zu bringen. So kann bei der Auftaktveranstaltung am 18.11.2016 von 17.00 – 21.00 Uhr das erste Kapitel des Kochbuches erfunden werden.
Mit Kirsten Nipper hat das Umweltzentrum eine Expertin für Natur- und Wildpflanzen gewonnen, die mit der Kräuterküche ebenso vertraut ist wie mit der regionalen Küche.
Die Kosten betragen: 20,00 €. Anmeldung erbeten bis zum 16.11.2016 unter Telefon 04471-1881125, per E-Mail: awalter@ka-stapelfeld.de oder folgen Sie dem Link:
Spiel der Hormone – und eben doch so viel mehr...
Professor Schüßler und Dr. Röbel stellen ihr Buch über die „Liebe” vor – Stapelfeld. Das Geheimnis der Liebe in allen Dimensionen und Details zu erklären, das ist kaum möglich: „Es gäbe noch unendlich viele Geschichten zu erzählen”, sagt Professor Dr. Dr. Werner Schüßler. Zusammen mit seinem Stapelfelder Philosophie-Kollegen Dr. Marc Röbel gelingt ihm in ihrem gemeinsamen Buch „Liebe – mehr als ein Gefühl” aber eine spannende Annäherung mit Beiträgen nicht nur aus Philosophie und Theologie, sondern auch aus Pädagogik, Psychologie, Soziologie und Biologie – „auf dem neuesten Stand der Forschung”, wie Dr. Röbel betont. Im Rahmen einer Soiree mit mehr als 100 Gästen in der Katholischen Akademie Stapelfeld stellten die Beiden das Buch vor und luden ein, „in Wort, Klang und Bild über die Liebe nachzusinnen”.
Basis des Werkes ist die Stapelfelder Philosophie-Reihe „Un-Glaubensgespräche”. Zudem lassen die beiden Herausgeber neben ihren eigenen Beiträgen auch weitere Autoren mit nicht minder spannenden Perspektiven und Ansätzen zu Wort kommen. Hier geht es u.a. um die Liebe im Zusammenhang mit Gerechtigkeit und Hoffnung, mit Leid und Leidenschaft, um den liebenden Gott des Christentums und ebenso um Fragen wie Erziehungsmacht und die Alltäglichkeit der Gefühle bis hin zur „Liebe im Kopf”, also zu der Frage, was unser Gehirn und die Hormone eigentlich mit der Liebe zu tun haben.
In der Soiree gaben Schüßler und Röbel philosophische Impulse zum Thema. So nahm der Trierer Professor Gedanken des christlichen Philosophen Peter Wust zum Anlass, über die Liebe als spezifisch menschliches Phänomen nachzudenken. Sie sei, so Schüßler, der „Weg zum menschlichen Menschen“. Dr. Röbel stellte die Liebe in den Horizont des Todes. Anhand einer autobiografischen Erzählung des jüdischen Arztes, Psychologen und Philosophen Viktor E. Frankl machte er deutlich, dass die Liebe eine „Hauptstraße zum Sinn“ ist. Sie kann auch in scheinbar sinnlosen Situationen eine Kraftquelle sein. So erlebte es Frankl als gequälter KZGefangener in Auschwitz, den nur der Gedanke an seine Frau aufrecht gehalten hat.
Margarete und Arthur Mildner von der Akademie Klangkunst spielten auf Geige und Gitarre musikalische Evergreens rund um die Liebe, Alexander Rolfes trug poetische Texte von Andreas Knapp, Khalil Gibran und Heinrich Heine vor, Dr. Heinrich Dickerhoff ermutigte die Zuhörer mit einem Indianermärchen, sich „von der Liebe beflügeln“ zu lassen. Wie verschieden Darstellungen von Liebe in der Kunst sein können, zeigte Dr. Martin Feltes anhand einer Gegenüberstellung von zwei österreichischen Künstlern aus der Zeit um die Jahrhundertwende: Die Harmonie im berühmten „Kuss” von Gustav Klimt mit dem sich sanft umarmenden Paar auf goldenem Grund und Blumenteppich beantwortete der Expressionist Egon Schiele fünf Jahre später mit „Kardinal und Nonne” in formal ähnlichem Bildaufbau, aber auf dramatisch schwarzem Grund, in einer erzwungenen Umklammerung ohne jede Zärtlichkeit.
In einem zweiten Exkurs erläuterte der Kunsthistoriker das Titelbild des Buches, das einen Ausschnitt aus einem Diptychon von Elisabeth Pawils zeigt. Die aus Cloppenburg stammende Malerin interpretiert mit nur angedeuteten Figuren in lichtem Gelb vor dunkelblauem Hintergrund und mit Farbflächen, die über die klare Trennlinie der beiden Bildeinheiten fließen, das Zusammenspiel von Nähe und Distanz in der Liebe. So schloss sich der Themenkreis in diesem kleinen Kultur-Spaziergang, der dem Publikum einen ebenso informativen wie unterhaltsamen Abend bescherte.
• Das Buch „Liebe – mehr als ein Gefühl” mit 442 Seiten und ausführlichem Personen- und Sachregister ist im Paderborner Verlag Ferdinand Schöning erschienen und für 49,90 Euro im Handel erhältlich.©Foto: KAS
Das zauberhafte Licht des Nordens und die Kunst entschleunigter Fotografie
6. Stapelfelder Fototage vom 10. bis 12. Februar 2017 – Stapelfeld. Fotografie ist Malen mit Licht und am schönsten ist es, wenn die Natur damit spielt. Wie faszinierend diese Kunst sein kann, beweisen zwei ganz besondere Könner an der Kamera mit ihrem Projekt „Hommage an das Licht des Nordens”: Sandra Bartocha und Werner Bollmann sind vier Jahre lang durch Skandinavien gereist und haben dieses Licht in all seinen Facetten eingefangen – auf blauen Gletschern, an sturmgepeitschten Küsten und in tiefen Wäldern. Ihre schönsten Bilder zeigen die Beiden im Rahmen der inzwischen schon 6. Stapelfelder Fototage vom 10. bis 12. Februar 2017 in der Katholischen Akademie Stapelfeld.
Ihre Multivisionshow ist eines der Highlights in dem dreitägigen Programm, für das die Gastgeber Willi Rolfes und Dr. Martin Feltes wieder eine Reihe renommierter Naturfotografen geholt haben. Ebenfalls spektakulär dürfte die Fotoausstellung von Bernd Walz sein, die am Freitagabend eröffnet wird: Unter dem Titel „Adagio” wirbt er für eine Art „slow shooting” – statt hektischer Serienschüsse oder Handy-Quickies nimmt er sich Zeit fürs genaue Hinschauen, fürs Innehalten vor dem Motiv. Er arbeitet gern mit Langzeitbelichtungen in Schwarzweiß, mit minimalistischen Strukturen und strenger Komposition. So entstehen an Küsten, Flüssen und Seen zeitlose, ruhige Bilder von Landschaften, die die Natur entwirft und der Mensch beeinflusst.
Ganz anders stellt sich die farbintensive Makrofotografie von Sandra Malz dar, die die Miniaturwelt von filigranen Insekten abbildet. Wie alle Referenten zeigt sie nicht nur eine Auswahl ihrer Fotos, sondern stellt sich in vertiefenden Workshops den Fragen der Teilnehmer und gibt Einblicke in technische Finessen.
Die Stapelfelder Fototage bieten aber auch Gelegenheit, über den „Objektivrand” hinaus zu blicken. Fotograf Willi Rolfes, Musikdozentin Dr. Ulrike Kehrer und Dr. Heinrich Dickerhoff als Experte für Märchen nähern sich in einem interdisziplinären Vortrag dem Motiv der „Bäume” als Symbol für Lebenskraft, Halt und Streben zum Licht. Dr. Martin Feltes unternimmt mit dem Publikum einmal mehr einen Ausflug in die Welt der bildenden Kunst und entdeckt in der Entwicklung und Bedeutung der Landschaft spannende Parallelen in Malerei und Fotografie. Wie immer gibt es auch einen kleinen Fotomarkt. Am Samstagabend trifft man sich bei einem großen Buffet zum Austausch und Kennenlernen.
Nähere Informationen bekommen Interessierte telefonisch 04471/ 188-0 oder dem Link folgend:
