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Schülerakademie macht seit 20 Jahren Lust aufs Lernen

Schülerakademie macht seit 20 Jahren Lust aufs Lernen

Chemische Experimente durchführen, Englischkenntnisse vertiefen, mathematische Probleme lösen oder die Arbeit in einem Krankenhaus kennenlernen – und das in den Herbstferien. Zum 20. Mal bot die „Schülerakademie im Oldenburger Münsterland“ interessierten Gymnasiasten die Möglichkeit, unterstützt von Fachpädagogen Themen außerhalb des schulischen Lehrplans intensiv zu erarbeiten. Dazu kamen 40 Oberstufenschülerinnen und -schüler aus verschiedenen Gymnasien von Damme bis Wilhelmshaven für eine Woche in der Katholischen Akademie Stapelfeld (KAS) zusammen.

Das Organisationsteam um Schülerakademie-Koordinator Sebastian Siebels und die KAS-Dozenten Dr. Ulrike Kehrer und Alexander Rolfes hatte gemeinsam mit den Teilnehmenden zusätzlich ein vielfältiges Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Die Schülerinnen und Schüler trafen sich in einem selbst organisierten Buchclub und führten einen PowerPoint-Karaokeabend durch. Unter Leitung von Musikdozentin Ulrike Kehrer wurde eine Musikband gegründet, während Rhetorikdozent Alexander Rolfes Improvisationstheater-Workshops anbot. Für weitere Abwechslung und Kontakte zwischen den einzelnen Seminargruppen sorgte auch Olaf Bröcker vom Gymnasium Antonianum Vechta mit einer Lesung aus seinem gerade erschienenen Roman über das KZ in Vechta.

Auch in den Themengruppen ging es ungezwungen und kreativ zu. Im Seminar „Chemie in Alltag, Technik und Gesellschaft“ setzte sich eine Schülergruppe unter Anleitung von Dr. Timo Feierabend, Graf-Friedrich-Schule Diepholz, mit praktischen Anwendungsmöglichkeiten der Chemie auseinander. Anhand von zahlreichen Versuchen wurden Alltagsgegenstände wie Lebens- und Arzneimittel oder Kosmetik untersucht sowie eigene Farbstoffe hergestellt.

Die Mathematik-Interessierten lernten unter Leitung von Jörg May, Kolleg St. Thomas der Dominikaner Vechta, Symmetrien mathematisch zu beschreiben. Auch hier standen praxisbezogene Anwendungsmöglichkeiten zum Beispiel bei Verschlüsselung oder Kodierung sowie ihre Bedeutung für moderne Analyse- und Simulationsverfahren auf dem Programm.

Wie eng naturwissenschaftliche Forschung mit dem Alltag verbunden ist, zeigte auch Prof. Dr. Marco Beeken, Universität Osnabrück und Liebfrauenschule Cloppenburg, im interdisziplinären Seminar „Mobilität der Zukunft“ auf. Nach einer physikalischen Analyse alternativer Antriebsmodelle wurden aktuelle gesellschaftspolitische Fragestellung rund um das Thema Mobilität diskutiert.

Ihre Sprachkompetenz erweiterte die Schülergruppe, die sich für „Synopsis Business English“ mit Anja Luther, Gymnasium Bad Zwischenahn-Edewecht, angemeldet hatte. Nach einer erfolgreich absolvierten Abschlussprüfung konnten sich alle acht Kursteilnehmenden über ein international anerkanntes English for Business-Zertifikat freuen.

Interesse für medizinische Berufe weckte Dr. Ralf Weise, St.-Marien-Hospital Friesoythe, mit seinem „Medizinischen Schülerlabor“. Das Team des Friesoyther Krankenhauses gewährte den Teilnehmenden tiefe Einblicke in die Arbeit der Notfallmedizin, Chirurgie, Ernährungsmedizin und vieles mehr. „Wir möchten den Schülerinnen und Schülern zeigen, wie spannend und vielfältig medizinische Berufe sind und dass es nach dem Abitur viele Wege in die Medizin gibt. Wir hoffen natürlich, dass sie nach dem Studium auch wieder in die Region zurückkehren“, betonte der Ärztliche Direktor und Chefarzt für Chirurgie.

In der Abschlusspräsentation hielten die einzelnen Seminargruppen mit selbst gedrehten Kurzvideos einen informativen und unterhaltsamen Rückblick auf die Akademiewoche. Der gemeinsame Dank galt nicht nur allen Mitwirkenden, sondern auch der Unterstützung durch die EWE Stiftung, die Jakob-Mann-Stiftung und das Niedersächsische Kultusministerium.

Foto (Sigrid Lünnemann): Bei der 20. Schülerakademie im Oldenburger Münsterland erweiterten 40 Gymnasiasten nicht nur ihr Wissen, sondern auch ihren Freundeskreis.

Fotografen präsentieren ihren Blick auf die Zeit

Fotografen präsentieren ihren Blick auf die Zeit

Stapelfeld, 13.10.2022 – Die Zeit spielt in der Fotografie eine große Rolle. Nicht nur die Wahl der Belichtungszeit hat einen großen Einfluss auf die Entstehung eines Bildes, sondern auch der Umstand, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Die blaue oder die goldene Stunde, das Frühjahr oder der Herbst – jeder Fotografierende hat seine Lieblingszeit. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die fotoforum Impulse in der Katholischen Akademie Stapelfeld (KAS) dieses Jahr unter das Motto „Zeit“ gestellt wurden.

Ein Höhepunkt der dreitägigen Tagung Anfang Oktober war die Preisverleihung der fotoforum Awards. Der Fotowettbewerb gehört zu den renommiertesten Fotowettbewerben im deutschsprachigen Raum und ist jährlich mit Preisgeldern von insgesamt 15.500 Euro dotiert.

3.011 Fotografinnen und Fotografen reichten dazu 10.923 Beiträge mit ihren ganz eigenen Sichtweisen zu den Themen Architektur, Tiere, Landschaften, Pflanzen, Menschen und „Die vier Jahreszeiten“ ein. Die besten Bilder des diesjährigen fotoforum Awards wurden in einer kleinen Ausstellung präsentiert und von den zahlreichen Besuchern intensiv diskutiert. Als Höhepunkt der Veranstaltung ehrte Martin Breutmann, Gründer und Herausgeber der Zeitschrift fotoforum, die Siegerinnen und Sieger und moderierte gemeinsam mit Katja Kemnitz, Fotografin und Herausgeberin des Fotomagazins „kwerfeldein.de“, die Veranstaltung. Ausgezeichnet wurde unter dem Applaus der Gäste der Fotograf Perry Wunderlich aus dem sächsischen Markneukirchen. Sein Bild mit dem Titel „Abgefahren” kam beim Thema „Die vier Jahreszeiten“ auf den ersten Platz. Es zeigt ihn selbst aus einer außergewöhnlichen Vogelperspektive, die den Eindruck erweckt, er würde im Schnee auf den Reifenspuren eines übermütigen Autofahrers surfen.

Zum Auftakt des Vortragsprogramms schlug PD Dr. Alexander Linke als Kunsthistoriker und Fachbereichsleiter für Bildende Kunst an der KAS den Bogen von der Kunst des Mittelalters über die Renaissance bis zur Moderne. Anhand zahlreicher Beispiele führte er die Besucher durch die Jahrhunderte und zeigte eindrucksvoll, wie sehr sich das Verständnis von Zeit und Bild in der künstlerischen Darstellung veränderte. Mit faszinierenden Bildern präsentierte der Naturfotograf Willi Rolfes, der zugleich als geschäftsführender KAS-Direktor Gastgeber der Veranstaltung war, die Schönheit und Vielfältigkeit seiner Heimatregion. In zahlreichen Bildbänden und preisgekrönten Fotografien präsentiert er die verschiedenen Naturräume des Oldenburger Münsterlandes mit ihren oft verborgenen Schätzen. Auf diese Weise möchte er den Menschen auch die Verletzlichkeit der heimischen Natur vor Augen führen und sie für einen wertschätzenden Umgang und den Erhalt dieser wertvollen Lebensräume sensibilisieren. Dabei arbeitet er seit vielen Jahren eng mit dem Verleger und Herausgeber des Magazins fotoforum, Martin Breutmann, zusammen, der vor 30 Jahren den Verlag in Münster gründete. Ein Jahr später erschien sein erstes Magazin, damals noch unter dem Titel DIA-Magazin. Anhand von 30 exemplarischen Magazin-Covern nahm Martin Breutmann die Zuhörer mit auf eine sehr persönliche Reise durch die vergangenen drei Jahrzehnte Verlags-Geschichte und gab einen kleinen Einblick in zukünftige Projekte.

Anhand ihrer eigenen Fotoprojekte und Fotoreportagen gaben die national und international bekannten Fotografen und Referenten Andreas Teichmann, Martin Timm, David Klammer, Mathias Michel und Eddi Meier den interessierten Gästen interessante und innovative Impulse zur Bedeutung und Wahrnehmung von Zeit in der Fotografie. Dabei reichte die Bandbreite von der Landschaftsfotografie über Porträts bis hin zu Reportage-Fotografie sowie experimentelle und audiovisuelle Darstellungen.

Offene Workshops und Diskussionen mit den Referenten sowie die Möglichkeit, hochwertige Drucke der eigenen Fotos anzufertigen, ergänzten die dreitägige Veranstaltung.

Bildunterschriften

Bild oben: Die Sieger des fotoforum Award (© Willi Rolfes)

Bild unten links: PD Dr. Alexander Linke gab einen kunsthistorischen Einblick in den Umgang der Malerei mit Zeit in der Kunst. (© Willi Rolfes)

Bild unten Mitte: Die Referenten der „fotoforum Impulse 2022“ zum Thema Zeit (© Willi Rolfes)

Bild unten rechts: Siegerbild des fotoforum Award 2022 von Perry Wunderlich

Tag der Landwirtschaft sucht Wege aus der Krise

Tag der Landwirtschaft sucht Wege aus der Krise

Stapelfeld, 07.10.2022 – Aktuell beschäftigen eine Vielzahl an Krisen und Problemen die Menschen und auch die Landwirtschaft in der Region und darüber hinaus. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, die Folgen des Klimawandels und die steigenden Preise für Energie und Lebensmittel stellen neue Herausforderungen dar. Die Landwirtschaft hat neben steigenden Energiekosten zusätzlich mit wegbrechenden Absatzmärkten und einem veränderten Konsumverhalten zu kämpfen.

Aufgrund dieser Entwicklungen stellte die Katholische Akademie Stapelfeld (KAS) den „2. Tag der Landwirtschaft“ unter das Motto „Energie und Ernährung: Landwirtschaft in Krisenzeiten“.

Der Akademiedirektor Pfarrer PD Dr. Marc Röbel, der gemeinsam Dr. Franziska Zumbrägel als Leiterin des Fachbereichs Natur, Ökologie und Schöpfung zu der Veranstaltung eingeladen hatte, machte in seinen Begrüßungsworten deutlich, dass die Landwirtschaft die Region auf vielfältige Weise mitgeprägt und mitgestaltet habe. Aktuell stelle sich die Frage, wie in der Landwirtschaft Ökologie und Ökonomie in Einklang gebracht werden könne, damit sowohl die Natur als auch die landwirtschaftlichen Familienbetriebe auch für die nachfolgenden Generationen erhalten bleiben, so PD Dr. Röbel. Krisen könnten jedoch auch Potenziale freisetzen und neue positive Entwicklungen anstoßen, machte der Theologe deutlich und lud die Anwesenden ein, über diese Entwicklungschancen gemeinsam nachzudenken.

In seinem Grußwort machte Weihbischof Wilfried Theising als Schirmherr und Gastgeber deutlich, dass der Tag der Landwirtschaft eine wichtige Veranstaltung sei, die aktuelle Probleme thematisiert und in die Öffentlichkeit trägt. Der Weihbischof erinnerte daran, dass die Landwirtschaft wichtig für die Ernährung der Bevölkerung sei und sah in der Veranstaltung einen guten Weg, um intensiv über die aktuellen Krisen zu diskutieren und Perspektiven für die Zukunft aufzuzeigen.

Gastreferent Prof. Dr. Ludwig Theuvsen, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, zeigte in seinem Vortrag zunächst die Herausforderungen auf, vor der die Landwirtschaft aktuell steht. Als Folge des Ukraine-Krieges sei es zu erheblichen Turbulenzen auf dem Agrarmarkt mit einem Preisanstieg für Tierfutter, Energie und Düngemittel gekommen. Außerdem habe die Klimakrise in den vergangenen Jahren für immer neue Hitzerekorde und langanhaltender Dürre gesorgt. Auch im Blick auf den Verlust von Artenvielfalt müsse sich die Landwirtschaft mit einer kritischen öffentlichen Diskussion auseinandersetzen. Eine weitere wichtige und generationenübergreifende Herausforderung sei der Klimaschutz durch Moorbodenschutz. Hier steht die Landwirtschaft vor einem tiefgreifenden Transformationsprozess, betonte Ludwig Theuvsen. Mit Blick auf das zum Teil negative Bild der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit machte er deutlich, dass die Landwirtschaft hier aktiv werden müsse. „Solange wir Abbauprodukte von Pflanzenschutzmitteln und Nitrat im Grundwasser finden, so lange werden wir eine Diskussion über die Landwirtschaft und ihre Umweltwirkung haben. Also lassen sie uns da einander an den Händen fassen und sagen, das machen wir gemeinsam besser“, so Staatssekretär Theuvsen. Der Referent zeigte aber auch zukünftige Perspektiven und Chancen für die Landwirtschaft auf. Er verwies auf den Niedersächsischen Weg, der Vorschläge und Konzepte entwickelt hat, um die Konflikte zwischen der Gesellschaft und der modernen Landwirtschaft zu überbrücken. Der Niedersächsische Weg wurde von Akteuren aus Politik, Landwirtschaft und Umweltschutz erarbeitet. In der daraus resultierenden Vereinbarung verpflichten sich alle Beteiligten konkrete Maßnahmen für einen verbesserten Natur-, Arten- und Gewässerschutz umzusetzen.

Zwischenzeitlich konnten die anwesenden Gäste Fragen formulieren, die Eingang fanden in die anschließende Diskussionsrunde mit Prof. Dr. Ludwig Theuvsen, Dr. Johannes Wilking, Kreislandwirt und Vorsitzender des Kreislandvolkverbandes Vechta und Hans-Joachim Harms, langjähriger Kammerdirektor der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und seit 3 Jahren Fachbeiratsvorsitzender des Verbunds Transformationsforschung agrar Niedersachsen (trafo:agrar) an der Universität Vechta.

Johannes Wilking, der auch im Referat Regionale Einbindung an der Universität Vechta mitarbeitet machte deutlich, dass die Stimmung in der Landwirtschaft aktuell sehr schlecht sei. Viele Landwirte vermissen Planungssicherheit und sind unsicher, ob die nachfolgenden Generationen noch eine Zukunft in der Landwirtschaft haben. Eine kurzfristige Umstellung der Produktion sei vor allem in der Tierhaltung aufgrund der hohen Investitionskosten in vielen Fällen nicht möglich. Zum Thema Energie und Landwirtschaft: Bei Freiflächen-Photovoltaikanlagen sollten seiner Meinung nach nur Flächen genutzt werden, die nicht zur Lebensmittel- oder Futtermittelproduktion genutzt werden können. Die Produktion von Lebensmitteln steht seiner Meinung an erster Stelle, um eine regionale Versorgung zu sichern und die Abhängigkeit von internationalen Importen zu verringern.

Hans-Joachim Harms verwies darauf, dass die Landwirtschaft bei der Energiegewinnung durch Windenergieanlagen oder Biogasanlagen einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung leistet. Mit Blick auf die Entwicklung im Energiesektor forderte er unter anderem ein geschlossenes Nachnutzungskonzept für Biogasanlagen, um unter anderem auch Abwärme zu nutzen und ein geschlossenes Kreislaufsystem zu ermöglichen. Staatssekretär Ludwig Theuvsen erklärte, dass sich die Rahmenbedingungen für die landwirtschaftliche Energiegewinnung in Zukunft deutlich ändern werden und machte deutlich, dass Windenergieanlagen in die Hände der Menschen vor Ort gehören, um die öffentliche Akzeptanz zu verbessern. Außerdem werden nach seinen Angaben in Niedersachsen gut die Hälfte der Waldflächen für die Windenenergienutzung geöffnet.

Einig waren sich alle Diskussionsteilnehmer, dass die Landwirtschaft in weiten Teilen der Gesellschaft ein großes Imageproblem habe. Es sei dringend an der Zeit, dass sie sich, ihre geleistete Arbeit und die aktuellen Entwicklungen für mehr Tierwohl und Ökologie besser in der Öffentlichkeit darstellt. Dazu soll dieses Format einen Beitrag leisten. Fest steht bereits jetzt, dass der Tag der Landwirtschaft auch im nächsten Jahr stattfinden soll.

Foto: Willi Rolfes

Herbstferienangebot für Großeltern mit ihren Enkelkindern

Herbstferienangebot für Großeltern mit ihren Enkelkindern

Stapelfeld, 14.09.2022 – Großeltern, die in den Herbstferien mit ihren Enkelkindern zum Thema „den goldenen Herbst entdecken“ ein paar schöne Tage erleben möchten, können sich für dieses Seminar in der Katholischen Akademie Stapelfeld noch anmelden. Von Montag, 17.10. (10.00 Uhr) bis Mittwoch, 19.10. (16 Uhr), begibt sich die Dozentin Franziska Zumbrägel mit Großeltern und deren Enkelkindern mit viel Spaß, Neugierde, Offenheit und einer Portion Spielfreude auf die Suche nach dem Bekannten und Unbekannten zum Thema Herbst. Sich über eigene Herbsterlebnisse auszutauschen, kreativ werden zum Thema Herbst, die Erntedank-Zeit auskosten und auch die Natur bei einem Ausflug ins Moor besonders erkunden, das steht u. a. auf dem Programm dieses Familienseminars.

Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.ka-stapelfeld.de/programm oder bei Angelika Walter Tel: 04471 188-1125 per Mail unter awalter@ka-stapelfeld.de.

Kultursommer-Konzert sorgt für Begeisterungsstürme

Kultursommer-Konzert sorgt für Begeisterungsstürme

Klezmer-Band Yxalag überzeugt in Stapelfeld auf ganzer Linie - (Stapelfeld, 23.08.22) – „Nein!“ schallte es vergangenen Sonntag durch die Katholische Akademie Stapelfeld, als die Klezmer-Band Yxalag ankündigte, nun zum Ende ihres Auftritts zu kommen. Großes Gelächter im Publikum, das diese spontane Reaktion bestens nachvollziehen konnte, denn die sieben Musikerinnen und Musiker zogen die 150 Konzertgäste von der ersten bis zur letzten Minute in ihren Bann.

Noch vor dem ersten Ton in diesem Cloppenburger Kultursommer-Konzert ging ein Raunen durch die vollbesetzten Reihen, als zusätzlich zu den Klezmer-Profis noch 25 Workshop-Teilnehmer die Bühne füllten. Viele hatten lange Anreisen auf sich genommen, um von Freitag bis Sonntag von Yxalag zu lernen und zu einer Band auf Zeit zusammenzuwachsen. Bis in den tiefen Abend hinein wurde geübt und gefeilt, aber auch frei drauf losgespielt und sogar getanzt. Die fein arrangierten Workshop-Stücke bildeten den imponierenden und umjubelten Auftakt des Konzerts. Besonders beeindruckt zeigte sich das Publikum von der Vielzahl an solistischen Einlagen der Workshop-Teilnehmer.

Bereits in beste Stimmung versetzt, begaben sich die Zuhörer im weiteren Verlauf auf wahre Höhenflüge. Mit immenser Spielfreude wechselten Klarinettist Jakob Lakner und die drei Geigerinnen Nele Schmidt, Juliane Färber und Kayako Bruckmann zwischen gefühlvollen, fast schwermütigen Klängen und kraftvoll-feurigen Rhythmen und Melodien. Ihrer technischen Brillanz und mitreißenden Improvisationslust standen Kontrabassist Uli Neumann-Cosel, Gitarrist David Klüttig und Posaunist Luka Stankovic in nichts nach. „Die Band spielt die Stücke nicht, sie lebt sie“, fasste es ein begeisterter Konzertbesucher zusammen.

Zur Faszination des Konzerts trug auch die musikalische Bandbreite des Programms bei. Viele der Stücke stammten aus der Feder von Bandleader Jakob Lakner, der nicht nur aus der Musiktradition der osteuropäischen Juden schöpft und sie ins Hier und Jetzt führt, sondern sich auch von arabischen, nordafrikanischen und spanisch-sephardischen Klängen inspirieren lässt. Am Ende dieser fulminanten musikalischen Reise hielt es keinen Konzertbesucher mehr auf den Stühlen. Tosender Applaus belohnte die Künstler und schloss auch die Workshop-Band ein, die für die große Zugabe noch einmal auf die Bühne gekommen war.

Foto (© Jutta Simon): Glücklich lässt sich die Klezmer-Band Yxalag von den begeisterten Konzertgästen und Workshop-Teilnehmern feiern.

Foto u. l. (© KAS): Bandleader Jakob Lakner bringt die Klarinettensektion der Workshop-Band zu Höchstleistungen.

Foto u. r. (© KAS): Die Musiker der Gruppe Yxalag boten beim Cloppenburger Kultursommer Klezmer-Musik in Vollendung.

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